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ehemaliges Gelände der Firma EHO in der Eilenburger Str.6

                   EHO - ALTISSA ZEITTAFEL

1870

Emil Hofert geboren
1892 Richard Knoll gründet in Leipzig ein "Photo Spezialhaus"
25. April 1904 gründete Richard Knoll eine Spezialwerkstatt für Verschlüsse und photographische Bedarfsartikel "Photographische Manufaktur Ingenieur Richard Knoll
1904 der Kaufmann Karl Hubert Schaupt tritt in die Firma ein
1905 Richard Knoll scheidet aus der Firma aus

März 1907 

Berthold Wilhelm Altmann als Sohn eines Mechanikers in Leipzig geboren
 1910 Schaupt verlegt die Firma nach Dresden in die Augsburger Str.28
1911

 

Eintrag im Adressbuch Dresden unter "Handlungen mit photograh.Apparaten und Bedarfsartikeln "Photographische Manufaktur Ingenieur Richard Knoll"
1918 Eintrag im Adressbuch Dresden: Hofert Emil Inhaber e. mech. Werkstatt. Augsburger Str.54 EG
19. März 1926 übernahm Emil Hofert die Firma
4. Juni 1927 Umbenennung der Firma in "Fabrik photogr. Artikel Emil Hofert vorm. Ing. Richard Knoll", der Firmensitz ist nun ein Hinterhaus in der Eilenburger Str.6,
ab jetzt wurde verstärkt mit dem Bau von einfachen Boxkameras begonnen
1927/28 Eintrag im Adressbuch Dresden unter Gewerbebetriebe: in der Rubrik "Photographische Apparate" in Fettschrift "Photographische Manufaktur Richard Knoll" Augsburger Str.28
2.März 1931 neue Firmierung: 
Emil Hofert "Eho" Kamera-Fabrik GmbH, der Betrieb hat 30 Beschäftigte und stellt erfolgreich einfache Boxkameras her, "EHO" Boxen werden in den folgenden Jahren sowohl "unbezeichnet", als auch unter folgenden Namen vertrieben: 
Adina (Kaufhof), AKO (?), Arto (?), Beier (Freital), Errtee (Errtee war Warenzeichen/Markname von der Großhandlung Romain Talbot in Berlin), Fotam (?), Fotka (?) (tschechisch für 'Schnappschuss'), Hamaphot (Dresden), Hermax (?), Mantel (?), Mono (Magdeburg), Nebo (?), Rhaco (Frankfurt), RECORD (?), Rilo (?), Staufen (?), Wara (Frankfurt) 
Anfang der 30-iger Der Mechaniker Karl Heinrich Altmann tritt in die Firma ein und arbeitet als konstruierender Mechaniker, er geht neue Wege und konstruiert mit der "Altissa" Box eine neue Generation von kompakten Boxkameras, welche nahezu 20 Jahre lang produziert wird
Oktober 1934 HRG - Eintrag: "Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Berthold Altmann in Dresden"
24. Januar 1935 Berthold Altmann übernimmt die Fabrik, Firmierung jetzt unter "Eho"' Kamera-Fabrik Emil Hofert GmbH Inhaber Berthold Altmann
1935

tauchte mit der Altissa Box (sehr kompakte 6x6 Box) erstmals das Warenzeichen "Alti..." auf, sie wird später auch für spezielle Händler unter "JUWEL" und "FOTKA" hergestellt
Mai 1936 Altmann kaufte ein neues Firmengelände, danach zog der auf 60 Mitarbeiter angestiegene Betrieb in die Lortzingstraße 38 um
Juli 1936 Emil Hofert stirbt mit 66 Jahren, vermutlich nach langer schwerer Krankheit
1937 mit der zweiäugigen Spiegelreflexkamera "Altiflex" wurde das einzige Modell einer Spiegelreflexkamera vorgestellt, diese wurde bis 1940 mit leichten Verbesserungen gebaut und von speziellen Händlern auch unter den Bezeichnungen "Gehaflex", "Hafaflex" und "Wirgin" angeboten
März 1939 mit der Vorstellung der Altix I auf der Photo- und Kinomesse 1939 begann die erfolgreiche Modellreihe der Altix, welche fast 20 Jahre mit gleichem Grundkonzept gebaut wurde
Dezember 1940
wurde eine veränderte Namensgebung wirksam: AMCA-Camera-Werk Berthold Altmann (ALTMANN CAMERAS), AMCA
1941 wurde diese Firmierung bereits wieder ersetzt durch: Altissa-Camera-Werk Berthold
Altmann
12/13.02.1945 zerstörten die Bombenangriffe den Betrieb in der Lortzingstraße 38, die Werkzeuge zur Herstellung der Altiflex wurden so stark beschädigt, dass eine Produktion dieses Modells später nicht wieder erfolgen konnte
Mai 1946 Gründung eines zweiten Unternehmens mit Fritz von Dosky, die Firma ALDO-Feingeräte-Bau GmbH, die Firma hat Mikroskope für den medizinischen und technischen Bereich produziert
1947


 
begann Berthold Altmann in der Blasewitzer Straße 17 den Wiederaufbau des Betriebes, er bot neben einer überarbeiteten Altix I, die Vorkriegsmodelle der 6x6 Boxen (Altissa mit Durchsichtssucher und Spiegelsucher) an, aus Restbeständen der Altix I wurde in geringer Stückzahl eine Altix II 
(mit Compur - Verschluss aus der Altiflex) gebaut 
( bisher sind 5 Stück von diesem Modell bekannt)
1950 hatte das private Unternehmen 160 Beschäftigte, Einführung der Altix III zunächst mit Wechseloptik, spätere Ausführung mit fester Optik
Dezember 1950 verließ Berthold Altmann mit seiner Freundin die DDR und flüchtete in die Bundesrepublik, im Abwesenheits-Urteil wird Altmann eine Flucht mit mehreren hundert Kameras vorgeworfen.
Dezember 1951 Abwesenheits-Urteil gegen Berthold Altmann wegen Verbrechen nach der Wirtschaftsstrafverordnung vom 23.September 1948 --> Urteil vier Jahre Zuchthaus, Vermögenseinziehung
Mai 1952




Rechtsträgernachweis Ministerium des Inneren Dresden (Berthold Altmann): Der VEB Altissa Kamerawerk, Dresden A 16, Blasewitzer Str.17 ist mit Wirkung vom 01.01.1952 Rechtsträger des Grundbesitzes der Firma VVB Optik, Jena
1952-53 Einführung der Altix IV und der Rollfilmkamera Altuca für das Format 6x6
1953 nach Auflösung der VVB Optik Eigenständigkeit des VEB Altissa-Kamera-Werk
1954 mit der Einführung der Altix V wurde eine kompakte Amateurkamera geschaffen, welche sich durch Wechseloptik (30, 35, 50 und 90mm) mittels "Altix" Steckbajonett und einen 35mm Aufstecksucher (Masken für 50 und 90 mm) mit Parallaxenausgleich auszeichnet
1954/55




Entwicklung und Vorbereitung zum Bau der Altix-n, es wurde im oberen Teil des Gehäuses soviel Platz vorgesehen, das die Möglichkeit für eine spätere Erweiterung mit Entfernungsmesser bestand. Frühe Modelle besitzen noch kleine Fenster am Gehäuse.
1957





weitere Entwicklungsarbeiten zum Bau der "Super - Altix" durch die Konstrukteure K. Heinze, K. Hinze und K. Langenau, es entstand ein Baumuster (ohne gekoppeltem Objektiv, der Entfernungsmesser ist bis zum Objektivanschluss eingebaut). Durch die Eingliederung des Betriebes in den VEB Kamera- und Kinowerke Dresden wurde diese Entwicklung jedoch nicht mehr umgesetzt.
8. Jan. 1959 erfolgt die Eingliederung in den VEB Kamera- und Kinowerke Dresden, damit endet die juristische Selbstständigkeit und der Name Altissa wurde gelöscht 
Ende 1961 wurde mit Auslauf der ehemaligen Altissa - Kameramodelle die Produktionsräume aufgegeben, Lieferung von Werkzeugen und Einzelteilen nach Jugoslawien > Lizenz-Produktion der "Yugo" Altix IV in Sarajevo
Mrz. 1975 Berthold Wilhelm Altmann starb nach langer schwerer Krankheit in Frankfurt am Main, sein Grab befindet sich in Neuss
Dez. 1992
 
Rehabilitierung Berthold Altmanns => Grund: " 
Die Wirtschaftsstrafverordnung vom 23. Sept.1948 ist rechtsstaatwidrig. Sie gehört zu den Wirtschaftstrafgesetzen der DDR, die Schutzgesetze des politischen Machtsystems waren,..."

 

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Quellen: G.Meyer, G. Türcke, Sächsisches Staatsarchiv Dresden, Stadtarchiv, Technische Sammlungen 
Dresden, Herbert Blumentritt Geschichte der Dresdner Kameraindustrie